Freitag, 14. August 2015

Fabelwesen zum Anfassen und die Stadt der Toten

Stepps - Falkirk - Glasgow - Stepps
  
Da wir gestern leider einiges von unserer Planung streichen mussten, um die "Verbindungsetappe" ohne Stress schaffen zu können, war für heute ein Tag mit Sehenswürdigkeiten und hoffentlich viel Entspannung angesagt. Die Entspannung ging natürlich mit einem guten Frühstück los. Danach bereiteten wir das Gepäck vor, so dass wir mit nur einem Bike die Kilometer bis zu einer unserer Hauptattraktionen für wahrscheinlich die gesamte Hochzeitsreise etwas zügiger zurücklegen konnten. Mit recht vollem Magen fuhren wir dann zuerst nach Falkirk oder besser in die Nähe von Grangemouth, um dort die von Elly im Internet gefundene Sehenswürdigkeit zu betrachten und erleben.
 
  
Diese Sehenswürdigkeit kann man schon recht weit sehen. Bereits als wir noch auf der Autobahn fuhren, hörte ich eine Stimme von hinten schreien: "Ich kann sie sehen!" ;) Gemeint sind natürlich "The Kelpies"! Zwischendurch wurden diese monumentalen Pferdekopfstatuen leider wieder von Büschen und Sträuchern entlang der Autobahn verdeckt, aber wir kamen ihnen immer näher. Zwar erstrahlten sie heute nicht in schönstem Sonnenschein, dennoch zeigten sie sich überwältigend.
 
Auf dem Parkplatz angekommen, zahlten wir gerne die Parkgebühr von sage und schreibe einem Pfund für ein Motorrad für den gesamten Tag. So war der Parkplatz zwar nicht kostenlos, aber immer noch sehr billig im Gegensatz zu einem Auto oder noch größerem. Als erstes musste dann noch ein Ticket für uns beide her, was natürlich auch mit dem obligatorischen Besuch des Gift Shops verbunden werden konnte. Bei den Tickets war auch gleich klar, dass wir diese neue Attraktion von 2014 nicht nur von außen betrachten wollten. So viel unsere Wahl ohne Zögern auf die geführte Tour mit Besichtigung von innen anstatt nur des Eintrittes zu den Statuen.
 
  
Auf der Autobahn hatte mich Elly schon ein wenig über die Sage der Kelpies aufgeklärt, da ich dachte, es ginge dabei um die Art der Pferde. Bei der Führung konnte ich es dann gleich noch ein zweites Mal verinnerlichen, dass die Kelpies eigentlich Fabelwesen sind und gar nicht Nette. Nun ja, dennoch sind die Kelpies einfach schöne Tiere und ihnen ein solches Denkmal zu setzen, ist da nur recht! Teile der Führung muss ich zu meiner Schande gestehen, verstand ich dann doch nur stückweise. Dabei ging es eher um einen traurigeren Teil über die damaligen Arbeitspferde, derer zwei Vertreter hier Modell gestanden hatten. Heute sind die zwei Musen für dieses Monument eher nur noch zur Freude von Kindern und Eltern im Einsatz und fristen kein hartes Arbeitsleben mehr. Einer der Beiden ist sogar schon im Ruhestand und durfte diesen am Tag der Eröffnung der Kelpies antreten, der Zweite wird wohl im Frühjahr des nächsten Jahres auch in die wohlverdiente Rente gehen.

Nach all diesen Informationen zur Geschichte der Kelpies und den Arbeitspferden ging es immer mehr in die Nähe der beiden Köpfe und dann schließlich auch hinein in den Einen.

 
Es ist überwältigend, wenn man mit seinen nicht einmal zwei Metern Größe in diesem 26,5m hohen Kopf steht und nach oben blickt. Leider ist das Innere nur für einen bodennahen Zugang ausgelegt und es gibt keine Aussichtsplattform. Dennoch war es den Eintrittspreis wert und so hat man noch mehr Eindrücke sammeln können. Zur Vorderseite des Kopfes war ein originales Hufeisen von einem der Modelle befestigt. Man konnte seinen Fuß zum Vergleich reinstellen, um die Größe der Pferde zu erahnen. Außerdem soll es Glück bringen, wenn man an dem Hufeisen reibt! ^^ Mit dem Verlassen des Kopfes war die Führung dann auch zu Ende und man konnte sich nun ganz und gar den Köpfen von außen und dem Drumherum widmen.


Wir entschlossen uns, erst einmal die Suche nach Dosen voran zu treiben, um dann hoffentlich bei aufklarendem Himmel später noch ein paar mehr Bilder von den Kelpies machen zu können. Somit gingen wir wieder fast bis zum Eingang des Geländes und wechselten die Kanalseite. Noch ein wenig weiter und die erste Dose ward von Elly geborgen, um dort passend zu den Kelpies einen Pferde-TB abzulegen. Danach schauten wir noch wie wir wieder auf die andere Seite des Kanals kommen könnten und versuchten so grob einen Weg zu den Finalkoordinaten des Mystery's zu finden. Zwar mussten wir dann doch schon ein ganz schön langes Stück zu Fuß zurücklegen, um an die Mysterydose zu gelangen und den gleichen Weg dann auch wieder zurücklaufen, aber wir sind ja auch verrückt genug für solche Eskapaden. ;)

Es lohnte sich zumindest teilweise, die Kelpies auch aus dieser Perspektive mal gesehen zu haben, die ein Muggeltouri so wahrscheinlich gar nicht zu sehen bekommen würde. Schade nur, dass die Infrastruktur einem manchmal die schönsten Bilder verbaut. Wieder zurück in der Nähe der Köpfe versuchten wir noch die eine Stelle zu finden, an der man die Kelpies ohne die störende Hochspannungsleitung fotografieren können sollte. Es hat bei uns nicht ganz geklappt, aber es sind dennoch tolle Perspektiven mit dabei.

 
Nachdem wir uns dann satt gesehen hatten, ließen wir noch ein Foto von uns beiden vor den Kelpies machen.


Mit all den Fotos im Gepäck gingen wir zum Motorrad, um den zweiten Punkt auf der Tagesordnung auch noch anzufahren. Dabei hatten wir noch kurz Kontakt mit unserem "Fotografen" von kurz zuvor, da diesem das Motorrad neben uns gehörte. Er war aber nicht alleine unterwegs, sondern zusammen mit seiner Sozia auf einer F800GS Adventure. Im Wohnmobil waren auch noch die Eltern der Sozia mit dabei. Alle zusammen waren auf der Suche nach einem Platz für die Nacht und hatten auch Glasgow als Ziel. So konnten wir ihnen den Tipp mit unserem Campingplatz geben, was sich wohl später am Abend auch als erfolgreicher Tipp herausstellte.

Für uns ging es aber erst noch nach Glasgow selbst, um dort die Necropolis zu besuchen. Hierzu gab es auch einen Multi-Cache, den wir machen wollten, um auch wenigstens auf diese Art und Weise eine gewisse Führung durch die Necropolis zu erhalten. Das Zweirad war geparkt und es ging zu den Startkoordinaten, die noch außerhalb der Necropolis lagen. Leider war es schon nach 17:00 Uhr, so dass ich schon dachte, dass wir diesen Cache nicht absolvieren könnten, da am Start eigentlich die Öffnungszeiten schon überschritten waren. Doch zum Glück las Elly im Listing weiter und der Owner hatte dies bedacht und eine Alternative vorgesehen. So konnten wir die nächste Stage doch berechnen und den Zugang zur Necropolis durchschreiten. Noch schnell einen Tradi auf dem Weg und vorher noch eine Karte mit den interessantesten Gräbern gekauft. Das erste Grab suchten wir ein wenig länger, doch bei den nächsten waren wir schneller. Beim Finale war Elly dann auch flott an der Dose und so konnten wir danach auch noch ein paar andere Gräber in Augenschein nehmen. Zumindest ist ja die Necropolis bis zur Dämmerung geöffnet. Somit hatten wir auch noch genug Zeit zum Schlendern.
 



Nachdem wir den kulturellen Teil abgeschlossen hatten, wagten wir uns mit dem Motorrad noch mitten in das Getümmel der großen Metropole. Wir wollten noch Souvenirs kaufen und uns auch mit Essen für die nächsten Tage wieder eindecken. Das mit den Souvenirs hat leider nicht so geklappt, aber Essen konnten wir noch finden. Danach stand eigentlich nur der kurze Rückweg zum Zelt auf dem Plan. Leider konnte das Navi sich in den engen Gassen wohl nicht so richtig orientieren und das Kartenmaterial war vielleicht auch nicht ganz passend. So irrten wir ein wenig durch die Gassen und ich verzweifelte fast an der Verkehrsführung. Überraschend war auch, dass in der Stadt selbst Steigungen der Straßen bis hin zu 45° bestehen und an deren Ende dann entweder eine Kreuzung mit Vorfahrt gewähren kommt oder eine Ampel steht. Das war schon selbst für mich mit etwas mehr Erfahrung auf dem Motorrad als meine liebe Frau eine große Herausforderung. Mit etwas Fluchen im Helm und viel Geduld haben wir es dann doch recht einfach zurück zu unserem Zelt geschafft. So konnten wir noch kurz etwas Essen und uns dann wieder im Schlafsack der Nachtruhe widmen.

GEOCACHES:

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